Sonntag, 22. Februar 2015
\m/ W:O:L:A – KICKS ASS \m/
Die Phase der Vorbereitung, in Sachen Equipment und Skitechnik, liegt nun hinter uns. Jetzt ist an der Zeit dass Gerlernte in die Theorie umzusetzen. Am Mittwoch (18.02.) mussten wir in Zweiergruppen mit Hilfe von Koordinaten, Karte, Kompass und GPS an eine Hütte finden. Dort haben wir gegrillt und Kaffee gemacht (dies war das erste Mal, dass ich Kaffee aus Schnee getrunken hab). Die Hütte ist immer offen, man kann dort jederzeit übernachten. Muss nur den Besitzern mit einem kurzen Anruf Bescheid geben. Die freuen sich, wenn die Hütte benutzt wird. Gas (falls man in der Hütte kochen will), Töpfe, Werkzeuge, Brennholz, …. Wird alles zur Verfügung gestellt und ist für jeden zugänglich. Scheint als gibt es hier keine Schmuddelkinder (oder Schmuddel-Verwachsene) die solch ein Angebot und Freundlichkeit schamlos ausnutzen… Vielleicht wären die aber auch zu träge um überhaupt dort anzukommen.

Zugefrorener See, direkt an der Hütte




Es wird auch beim Schaffen geschwitzt, ed blos in der Sauna:






Abfahrt zurück ins Tal, mit de Langlechte im Tiefschnee:





Am Donnerstag (19.02.) haben wir uns ohne Lehrer / Dozent / Professor, wie man sie auch immer in Deutschland nennen würde, getroffen. Hier sind es Inger und Tore (natürlich und ehrlich). Allgemein ist das ganze Auftreten der Menschen hier, sei es Lehrkörper oder Person des öffentlichen Lebens, nicht so aufgeblasen wie in Deutschland. Es erweckt den Eindruck, die Menschen sind hier nicht so auf Titel und Ansehen aus, wie im verbohrten Deutschland. Ist es nicht das Wichtigste, dass die Fassade aufrechterhalten wird und man möglichst intelligent wirkt?
Wie dem auch sei, wir sind gemeinsam als Gruppe auf der Loipe gestartet und jeder nach seiner Fasson hat entschieden wie weit er fahren möchte / wie kaputt man sich machen will. Schussendlich sind wir im Langlauf-Biathlon-Stadion gelandet und haben dort noch ein paar Runden gedreht, leider aber das Spatzengewehr nicht im Marschgepäck gehabt.


Früh übt sich, auch im Stadion:


Der Bus brachte uns am Freitagmorgen (20.02.) nach Sarvesjok. Ziel war ein Gipfel (dessen Name ich mit lateinischen Lettern nicht schreiben kann) oberhalb der Baumgrenze. Auf dem Weg dorthin überquerten wir zugefrorene Seen und haben uns den nächtlichen Unterschlupf von Schneehühnern angeschaut. Die scheißen sich ein, damit es warm in ihrem Loch wird. Aufzufinden war aber kein Schneehuhn mehr, sondern nur noch… Jedenfalls waren wir am Freitag, wie schon am Mittwoch mit prachtvollem Wetter beschenkt, sodass Schaufel und andere Überlebensstrategien für stürmische Gezeiten nicht zum Einsatz kamen. Man konnte sogar einen Blick der Gipfel von Seiland erhaschen.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Gerste für seine (un)freiwillige Leihgabe der Mütze:




Stilles Örtchen in stiller Lage:




Unsere Lehrerin / Dozentin /....










Ich als Gipfelstürmer:



Die Woche über wurde ins in Norwegisch nicht nur die Sprache, sondern auch die norwegische Lebensweise etwas näher gebracht, beziehungsweise vorgelebt. Uns wurden kulinarische Spezialitäten angeboten: Brunost (Molkekäse), Gammelost (Sauermilch-Schimmelkäse), sowas wie Schaafsschinken, geräuchertes Rentier und Trockenfisch. Der Trockenfisch wird im Süden (Herkunft des Lehrers) den Hunden zum Fraß vorgeworfen, hier oben wird er als Snack verzehrt. Die Geruchsfahne des Fischs konnte ich nicht überwinden, den Rest habe ich probiert. Weshalb ich vermutlich auch kein Geschenk vom Weihnachtsmann dieses Jahr bekommen werde. So ist das halt wenn man dessen Zugmaschinen verspeist.
Die Norwegische Kultur hat er uns vorgelebt, als er den Unterricht abgebrochen hat und den Beamer angeworfen. Wie wohl fast alle Norweger haben wir das Finale der SKI WM im Langlaufsprint angeschaut. (Warum heißt das dann nicht Kurzlauf?) Die sind hier wohl so Skifanatisch wie der Großteil der Deutschen dem Ball hinterhereifert. Da ist mir das Skispektakel doch um einiges lieber, das dauerte keine 90min und Schuld an einem Versagen ist nicht einer, der nebendran steht…



Wenn wir schon mal bei Essensfotos sind, am 13.02. mein erstes frisches Mahl, das nicht Spagetthi oder Reis mit Fertig(fras)soße war:



Gestern war Treffen mit den Erasmusmenschen wir haben gegrillt und sind Schlitten gefahren. Im Anschluss haben wir in der Sauna finnischen Besuch und somit auch finnischen Aufguss gehabt. Angeblich laut dem Finnen ja das Ursprungsland der Sauna. Wenn das mal nicht jedes Nordlicht behauptet.
Ich schwing mich jetzt auf die Latten und lauf zu einem Hockeyspiel. Wer noch nicht genug Landschaft auf den Bildern gesehen hat, kann sich auf Youtube Dead Snow anschauen. Dieser Film behandelt geschichtlich historische Ereignisse zwischen Norwegen und Deutschland im und nach dem Zweiten Weltkrieg und spielt, bzw. ist nicht weit weg von hier gedreht worden.