Alta - 12 Monate Winter ?!?
Am Montag (13.04.) hatten wir in WOLA zum ersten June, eine „neue“ Lehrerin. Sie hat versucht im Schnelldurchlauf uns alles bezüglich Lawinen beizubringen. Die regulären Friluftslivstudenten hier haben dafür ein ganzes Semester Zeit. Zumindest die Grundlagen haben wir mit auf den Weg bekommen um am Tag darauf in den Bergen Schnee, Terrain und Wetteranzeichen zu untersuchen. Die Verhältnisse waren allerdings schelcht, beziehungsweise gut - Ansichtssache. Wir konnten keine Lawine auslösen. Aber für Piepser vergraben und den anderen Teil der Gruppe ausbuddeln lassen und umgekehrt hats gereicht. Bei den Mädels sah es zeittechnisch allerdings schlecht aus, wären die Piepser nicht isoliert vergraben, sondern mitsamt Skifahrer, hätt dieser es vermutlich nicht unbeschadet überstanden.
Aber da wir es alle unbeschadet überstanden haben, gönnten wir uns abends eine Pizza in einer „Pizzeria“, jaja hört hört das erste Mal auswärts gegessen. Vermutlich aber auch das letzte Mal, geschmacklich und vor allem preistechnisch in keinster Weise mit dem Schlicker zu vergleichen.

Pizza Alta IF, 135NOK
Mittwoch (15.04.) stand ein Ausflug zu einer Huskiefarm in Alta auf dem Studenplan von ATM. Holmen Huskies beherbergt 89 Hunde, sowie ein Hunde/Katzen-Hotel. Socken, Handschuhe, Mütze, Schuhe und "Bärenfell" (inklusive Hundegeruch) wurde allen von uns zur Verfügung gestellt.
Ein 5erGespann hab ich auf einer ca. 12km langen Strecke gesteuert, bzw. zur Hälfte als Passagier auf dem Schlitten verbracht. Der Besitzer (mehrfacher Gewinner der Finnmarkslopet) meinte, dass es vermutlich eine der letzten Fahrten in dieser Saison ist. Das Wetter hier lässt den Schnee zunehmend schmelzen, das müssen dann ja Plusgrade sein?

Auf der Farm kann man auch seinen Urlaub verbringen. Nach Sauna und Whirlpool in die schmucken Zelte. Sie nennen es Glamping (Glamorus Camping) - wäre eher was für den Rest der Familie. Um 7:00 morgens wird von den Helfern der Ofen im Zelt wieder angschiert. Man hat also ne warme Stube zum aufstehen. Nur nachlegen und SCHIERA!!!
Ein Lehrer meinte in Alta ist es das ganze Jahr Winter mit 2 Monaten „bad skiing“. Dieses Jahr sind es vermutlich mehr Monate mit schlechten Skiverhältnissen. „Normalerweise“ beginnt der Schmelzvorgang erst Ende Mai. Aber was ist heute schon normal? Abschmelzung im April! Wenn des normal isch, bin i gera onormahl! Für die Huskies ist es auch unnormal, perfekte Temperatur ist -26°C. Nach der Ausfahrt wurde uns eine samische Hochzeitsuppe serviert mit Reintierfloisch und Gemüse. Dann, wie kann es auch anders sein, kam natürlich der theoretische Teil. Ein schottischer „Austauschdozenten“ wusste Mittwoch, Donnerstag und Freitag so einiges zu erzählen, was Toursimus und den ganzen Kladeradatsch angeht. Mal schauen was er morgen noch weiß bevor er wieder die Biege macht.
Am Freitag hat die Wohnheimssprecherin zu einer kleinen Geburstagssauße geladen. Wenn um 4:00 schon die Sonne aufgeht, braucht es nicht viel bis ins Morgengrauen…
pfeifermnorden am 19. April 15
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Die halten hier alle am Zebrastreifen, obwohl man noch 20m (oder so) weg ist
Am Mittwoch (08.04.) hat nach der Osterpause wieder die Uni begonnen. Mit einem Betreuungsschlüssel an diesem Tag den ich bisher selten erlebt habe. Drei Lehrer/Dozenten auf elf Studenten. Kurz vor Ende kam dann nochmal ein Lehrer der Infos für den Ausflug am nächsten Tag mitgeteilt hat. Zur besten Zeit also 4/11. Am nächsten Tag: Risk Management - Analyse und Selbsterfahrung bei einem kleinen Ausflug. Danach bin ich noch mit einem Finnen und einem Iren in den Musikraum (der Ire studiert hier regulär und hat Zugang zu dem Raum). Wilder Mix für einen Jam. Zum ersten Mal seit 79 Tagen weiße und schwarze Tasten unter die Finger bekommen.

Risk Management, bei selbstentfachtem Feuer, Hilfsmittel waren in einem Osterei versteckt, dessen grober Ort auf einer Karte eingezeichnet war. Man beachte den Grillstock, professionell und wiederverwendbar, keine Sorge gehört nicht mir.

Absorber/Diffusor-Konsturktion.
Bau des Musikraumes in Anlehung an das Raum-in-Raum-Konzept mit doppelter Tür.
Am Freitag (10.04.) hat die Universität einen Ausflug zum nächstgelegenen Skigebiet veranstaltet, sowie Bus- und Ticketkosten übernommen. Ich musste nur noch ein Brett und Schuhe für 180NOK ausleihen - da waren keine 190 NOK he. Herrliches Wetter und wenige Leute erlaubten es die überschaubare Pistenanzahl häufig zu befahren und zwischendrin Käse und Brot auf dem Grill einschmelzen und einschwärzen.
Die Finnen sind nach ihrem Heimaturlaub über Ostern mit dem Auto zurück nach Alta gekommen. Das erweitert den Bewegungsraum erheblich. Am Samstag (11.04.) haben mich zwei von den Finnen abgeholt und wir sind in Richtung Alta Canyon gefahren. Busse fahren hierher nur unter der Woche, einer früh morgens. Etwa 2h ab Parkplatz sind wir auf den Ski unterwegs gewesen. Je höher wir gekommen sind umso offeneres Terrain und umso windiger wurde es. Glücklicherweise waren wir alle resistent genug und niemand hats in den Canyon gelupft oder wurde von einer Böe erfasst.

Knusper Knusper Knasa, wer knuspert an min Wasa?
Das gute daran, ist kein Wasser darin!! Frostsicher!
Abends feierten die russischen Zwillinge eine kleine Geburtstagfeier und ich Bergfest. Auf dem Heimweg habe ich sogar Nordlichter gesehen, obwohl die nun immer seltener und die Tage immer länger werden.
Tageslänge heute (12.04.) 15h 44min - 2h 12min länger als in Heidenheim.
Sonnenaufgang : 4:35
Sonnenuntergang: 20:19

Norwegischer Ersatz. Nach den Festivitäten für den halben Preis erworben.
pfeifermnorden am 12. April 15
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Schnee und Sonne - ALTAnierend
Passend zum neuen Monat scheint das Wetter auch hier oben traditionell spaßig aufgelegt zu sein. Schnee und Sonne (mit Abschmelzung) geben sich bei stetigem Kommen und Gehen die Hand.
Einmal das eine, dann wieder ein und dasselbe.
Die Osterferien haben ja bereits mit dem Highlight (von dem ich letzte Woche berichtet habe) begonnen, was kann das noch toppen? Richtig. Nichts. Das Gefühl hab ich auch. Vergangene Woche war mit angezogener Handbremse. Nicht ganz unbeteiligt war der (zeitweise) Schneefall. Die ruhigen Stunden habe ich dann genutzt um mich meinen theoretischen Aktivitäten zu widmen und mich auf die Praktischen vorzubereiten. Ich habe das geliehene Fahrrad am Mittwoch (01.04.) (vor Einbruch der Feiertage) mit Gepäckträger und Taschen gesattelt, jetzt kann dann Aprilwetter machen was es will, für Touren jeglicher Art bin ich gerüstet.
Eine Tour unternahm ich am Donnerstag (02.04.) mit dem Ziel des weltweit ersten permanenten Nordlichtobservatoriums auf dem Haldde Toppen. Ski auf Gepäckträger geschnallt, dank Kabelbinder und hepp!
Reichlich Klister half zwar beim Aufstieg, aber nicht, dass ich wortwörtlich auf dem Holzweg wandelte. Eigentlich sollte das Gehölz irgendwann aufhören, aber ich schaffte es nicht oberhalb der Baumgrenze. Irgendwo muss eine AbZWEIGung gewesen sein, die ich verpasst habe, beziehungsweise die Schneedecke für Unwissende (und ohne Kartenmaterial) unter Verschluss hielt. Firluftslivgetreu habe ich den Ausflug genossen ohne das „vorgesehene“ Ziel zu erreichen. Bei den Wetter- und Schneeverhältnissen schien mit der obere Abschnitt sowieso nicht ganz Geheuer, bezüglich Lawinen, ein paar Bretter sind wohl schon abgegangen.

Aussicht von halbe Höhe
Karfreitag (03.04.) besuchte ich den Gottesdienst in der Nordlyscathedralen, ein paar Fetzen habe ich auch verstanden. Den Platz (von dem es am Freitag noch reichlich hatte) überließ ich am heutigen Ostersonntag den Einheimischen (sicher großer Andrang), das habe ich kurzfristig, zugegeben auch etwas schläfrig, entschieden.
Gestern (04.04) war dann, um den Rhythmus beizubehalten, wieder Sonnenschein. Ich radelte Richtung Rafsbotn. Hab einen Apfel gegessen und bin wieder umgekehrt.
Grüne Lichter zum Gründonnerstag

Sonne oder Mond?

heimatliches Ostermahl, übrigens klass(isch)e Fensterverschlüsse hier
pfeifermnorden am 05. April 15
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